Pforzheimer Zeitung, Montag, 26. Januar 2015

Waldenserkirche in Kleinvillars erstrahlt in neuem Glanz

Mit einem feierlichen Gottesdienst ist am Samstag die abgeschlossene Außen- und Innenrenovierung der Waldenserkirche in Kleinvillars gefeiert worden. Umrahmt wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor Knittlingen-Kleinvillars.

Pforzheimer Zeitung, Montag, 26. Januar 2015

Gotteshaus erstrahlt in neuem Glanz

  • Die Waldenserkirche in Kleinvillars ist komplett saniert worden.
  • In monatelanger Arbeit haben viele Ehrenamtliche Hand angelegt.

ILONA PROKOPH - Knittlingen-Kleinvillars

Mit einem feierlichen Gottesdienst ist am Samstag die abgeschlossene Außen- und Innenrenovierung der Waldenserkirche in Kleinvillars gefeiert worden. Umrahmt wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor Knittlingen-Kleinvillars.

Danach waren alle 148 Helfer zum Essen in der alten Schule in Kleinvillars eingeladen. Knapp 200000 Euro betragen die Kosten, davon muss die Kirchengemeinde Kleinvillars mit ihren 276 Gemeindemitgliedern rund 155000 Euro selbst tragen, der Rest sind Zuschüsse. „Wir mussten keinen Kredit aufnehmen“, sagte Pfarrer Jürgen Götze. Denn über Spenden, Eigenmittel und Aktionen konnte die Kirchengemeinde die Mittel aufbringen.

Schon im Jahr 2009 hätten die Planungen begonnen, berichten Pfarrer Götze, der Laienvorsitzende des Kirchengemeinderates Roland Suedes, die Kirchengemeinderätin Birgit Blanc und der ehrenamtliche Projektleiter, Diplomingenieur Helmut Müller. Die Außenrenovierung begann dann im Frühjahr 2013 und die Innenrenovierung im Juni 2014 (PZ berichtete). Das Motto der Kirchenrenovierung lautete: „Unsere Kirche gehört zum Dorf und wir wollen sie unserem Dorf auch erhalten“. Darauf ging Pfarrer Götze auch in seiner Predigt ein: „Lohnt es sich für acht bis 20 Gottesdienstbesucher am Sonntag, so viel Mühe, Aufwand und Geld für so ein altes Gemäuer auszugeben?“, fragte er. Vor allem, wenn andernorts Kirchen geschlossen, verkauft oder sogar zu Museen und Diskos umgebaut werden. Die klare Antwort sei: Ja. Denn nicht nur die Kirchgänger oder nur die Evangelischen hätten mitgeholfen, sondern Bürger aus dem ganzen Dorf, auch solche, die noch nie in der Kirche waren. Und genau dafür sei die Waldenserkirche im Ort da: „Als Platzhalter für die offenen Arme Gottes“, so Götze.

Immer wieder neue Baustellen

Alles habe damit angefangen, dass sich die Organistin immer wieder darüber beschwerte, dass die Tasten hängen bleiben und es beim Spielen knarzt und klappert. 8000 Euro machte der Kostenvoranschlag für die neue Orgel damals aus. „Aber dann fiel uns der Riss ein, der schon seit Jahren im Torbogen zu sehen war und der zuerst gerichtet werden sollte“, so Götze. So sei die Lawine ins Rollen gekommen. Wegen des Risses wurde der Dachstuhl untersucht, dafür wurde ein Gerüst benötigt und wenn das Gerüst schon steht, müssten auch das Mauerwerk, die Zifferblätter und Schallläden gerichtet werden.

Glück habe die Gemeinde mit ihrem ehrenamtlichen Bauleiter Helmut Müller, so Götze. Müller und sein Team aus anderen Freiwilligen habe die Bänke für die neue Elektrik im Kirchenschiff aus- und eingebaut, die neuen Sitzbankheizungen zum Teil selbst montiert und neue Lampen besorgt und angebracht. Und immer wieder sei von Ehrenamtlichen geschrubbt und gescheuert worden. 772 ehrenamtliche Stunden wurden bei der Innenrenovierung dokumentiert. Nur: „Die Orgel ist immer noch nicht ausgereinigt“, so Götze. Dafür habe das Geld leider nicht mehr gereicht. Aber: „Wir bleiben dran.“

Autorin: Ilona Prokoph