Andacht von Herrn Pfr. Tuschy

„Musik trifft Wort“ – Advent 2020 – Endzeit?

Mit dem Einbruch der Pandemie kann es einem zuweilen so vorkommen, als ob einem der Boden unter den Füßen weggezogen wurde, nun wiederholt sich das alles vor Weihnachten wieder. Es ist schwer zu fassen, dass einem der Kirchenbesuch zu Weihnachten verboten wird. Da kann einem natürlich die Frage in den Sinn kommen: Leben wir gegenwärtig in der Endzeit? Steht der Weltuntergang bevor?

Immer dann, wenn Katastrophen, schlimme Kriege und außergewöhnliche Nöte über uns hereinbrechen, befeuert das natürlich die Weltuntergangsstimmung mit der Frage: Wird Jesus nun wiederkommen?

Was den Verlauf der Kirchengeschichte in Beziehung zum christlichen Glaubens angeht, war die Vorstellung vom Untergang der Welt immer auch verknüpft mit der Erwartung der Wiederkunft Jesu zum Gericht.

Es hat sich in vielen Köpfen die Denkweise durchgesetzt: „wenn die Mächte toben, wenn Schlimmes passiert, wenn außergewöhnliche Unglücke geschehen, dann hat das seinen Grund auch bei Gott und dann ist wahrscheinlich auch der Jüngste Tag nicht mehr fern.“ Solche Gedanken sind irgendwie nachvollziehbar denn es gibt Bücher in der Bibel, die das so nahelegen. Zum Beispiel in der Offenbarung des Johannes wird das so geschildert:

Zuerst entwickeln sich die sogenannten Wehen der Endzeit, mit einer massiven Verfolgung der Christen, daraufhin folgt das Gericht als Weltgericht und dann auch die Rettung durch den wiederkehrenden Herrn.

Es gab einige Theologen, wie z.B. Johann Albrecht Bengel im 19. Jahrhundert, die einen heilsgeschichtlichen Terminkalender aufstellten und ausgerechnet haben, wann Jesus wiederkommt. Aber bei all den verschiedenen Vorhersagen traf das Ende dann doch nicht ein.

Wo stehen wir heute in diesem Heilsplan? Wer ehrlich ist, muss zugeben: Wir wissen es nicht! Denn das zentrale Problem an der biblischen Herleitung ist, wie ( in welcher Weise der Auslegung) wir die Bibel verstehen. Bereits M. Luther hat darauf hingewiesen, dass einige Bücher den anderen über oder unterzuordnen sind, d.h., es gibt eine Entwicklung in der Bibel, die man berücksichtigen sollte (wie z.B. „Zu den Alten ist gesagt: Auge um Auge, Zahn um Zahn, ich aber sage euch...“).

Das bedeutet nun, dass Aussagen Jesu höher zu bewerten sind, als manch andere. Man wird einem Johann Albrecht Bengel nicht vorwerfen können, die Bibel nicht genau genug studiert zu haben. Doch das war offensichtlich das Problem, dass er Aussagen Jesu wie diesem folgenden Vers nicht ausreichend Beachtung geschenkt hat, es heißt in Markus 13, 32 „Von dem Tag aber und der Stunde weiß niemand, auch der Sohn nicht, nur der Vater.“ Oder auch Paulus in 1. Thess. 5: „Zur Frage nach dem Zeitpunkt und den näheren Umständen dieser Ereignisse braucht man euch nicht zu schreiben, Ihr selbst wisst ganz genau, dass jener große Tag, der Tag des Herrn, so unerwartet kommen wird, wie ein Dieb in der Nacht.“

Wir sind also gut beraten, das so zur Kenntnis zu nehmen: Im Verlauf des zweiten Weltkrieges hätte man es manchem zugestanden, der die Meinung vertreten hätte: „Das, was ich da erlebe ist so schlimm, jetzt ist das Ende der Welt sicher gekommen“. Es ist nicht zwangsläufig so einzuschätzen, dass die Wiederkunft Jesu und damit die Endzeit verknüpft werden muss mit schlimmen Ereignissen, denn Paulus sieht das etwas anders. Wieder im 1. Thessalonicherbrief schreibt er in Kapitel 5: „Wenn die Leute meinen, es herrsche Frieden und Sicherheit, wird plötzlich das Unheil über sie hereinbrechen...“.

Also, auf Grund äußerer Anzeichen lässt sich die Wiederkehr von Jesus nicht zwangsläufig festmachen. D.h. wir lenken unseren Blick nicht auf äußere Erscheinungen im Verlauf einer vermeintlichen Heilsgeschichte

sondern wir sind aufgefordert uns und unseren Lebenswandel permanent zu prüfen, die Art und Weise, wie wir leben, nüchtern und wachsam, mit unserem Herrn verbunden. So möchte ich schließen mit 1. Korinther 13,10+11: „Christus ist ja für uns gestorben, damit wir, wenn er wiederkommt, für immer mit ihm leben - ganz gleich, ob wir bei seinem Kommen noch am Leben sind oder nicht. Darum macht euch gegenseitig Mut und helft einander im Glauben weiter, wie ihr es ja auch schon tut“.

Das gilt nun auch besonders in unseren gegenwärtigen Tagen, die uns viel abverlangen. Dieser Mut möge euch stärken!


Amen


 

Adventsandacht am: 15.12.2020

von Herrn Markus Combe

Thema: Advent – Herkunft, Bedeutung gestern und heute, mein Advent

Leitung: Markus

um:  18:00 Uhr

in: Ölbronn

 

  • Lied zum Eingang / instrumental

EG 1 / Macht hoch die Tür

  • Begrüßung
  • Psalmgebet

Psalm 24 / 712

  • Lied

EG 17, 1-3 / Wir sagen Euch an den lieben Advent

  • Andacht
  • Lied

EG 8, 1-3  / Es kommt ein Schiff geladen

  • Abkündigungen
  • Lied zum Eingang / instrumental

EG 1 / Macht hoch die Tür

 

  • Begrüßung

Herzlich willkommen zu unserer Adventsandacht heute Abend.

Musik trifft Wort ist das Motto dieser Abende.

So soll uns Musik, das Wort Gottes und einige Gedanken dazu anregen uns ganz bewusst mit dem Thema Advent zu beschäftigen. Seien Sie dazu herzlich eingeladen.

Wir feiern diese Andacht im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.

 

  • Psalmgebet (sitzen bleiben)

Wir beten gemeinsam mit Worten des Psalm 24

Psalm 24 / 712

 

  • Lied

EG 17, 1-3 / Wir sagen Euch an den lieben Advent

 

        Andacht

Dienstagabend nach dem 3. Advent!

Kein Dienstagabend nach dem 3. Advent wie in vergangenen Jahren. Wie geht es Ihnen? Wie war Ihr Tag heute? Wie hat er begonnen, wie ist er verlaufen, wie wird er enden, dieser Dienstag nach dem 3. Advent 2020? War er hektisch, voller Geschäftigkeit, keine Zeit zum Verschnaufen, ausgefüllt mit Aktivitäten im Beruf oder zuhause. War er ruhig, vielleicht zu ruhig, einsam, ohne Begegnung, ohne Austausch mit anderen Menschen. Ist er gelungen oder sind Sie enttäuscht von seinem Verlauf. Haben Sie das erledigen können, was sie sich vorgenommen haben oder ist doch wieder so vieles liegen geblieben. Sicher haben Sie heute Abend einen vollen Rucksack mit Tageseindrücken mit hierher in die Kirche gebracht. Vielleicht hilft es ja, diesen Rucksack jetzt einfach zur Seite zu legen um etwas zur Ruhe und Besinnung zu kommen.

Wir möchte versuchen Sie heute Abend ein Stück aus Ihrem Alltag heraus zu lösen und mit hinein zu nehmen in die Gegenwart Gottes.  An diesen Abenden werden wir uns Gedanken zum Thema Advent machen.

Was verbinden Sie mit Advent, welche Begriffe fallen Ihnen spontan dazu ein?

Ja, natürlich, „ANKUNFT“!! Das ist der Begriff den Christen mit Advent verbinden. Aber wer oder was kommt den an? Warum gibt es denn die 4 Adventssonntage.

Manchmal tut es mal ganz gut einen Blick in die Vergangenheit zu richten um zu schauen wo denn was herkommt und was sich hinter solchen Begriffen wie Advent verbirgt.

Tatsächlich haben sie recht! Advent kommt  von dem lateinischen „adventus“ was soviel wie „Ankunft“ bedeutet. Es ist die Zeit in der wir uns innerlich auf die Ankunft des Herrn Jesus vorbereiten. Auch sicher bekannt ist, dass unser Kirchenjahr mit dem 1. Adventssonntag anfängt.

Interessant ist auch, dass in der alten Kirche die Adventszeit eigentlich eine Fastenzeit war. Sie war auf den Zeitraum zwischen dem 11. November und dem ursprünglichen Weihnachtstermin, dem Fest der Erscheinung des Herrn (6. Januar) festgelegt. Zudem bezeichnete man die Fastenzeit und auch die Adventszeit als »geschlossene Zeiten«, in denen weder getanzt noch gefeiert werden durfte. Auch fanden in der Zeit keine feierlichen Trauungen statt. Sie haben natürlich recht wenn Sie sagen, vom 11 November bis zum 06. Januar sind es aber mehr als 4 Wochen. Selbst bis zu unserem heutigen Weihnachtsfest sind es vom 11. November mindestens 6 Wochen.

Diese 4-wöchige Adventszeit wie wir sie heute kennen, gibt es seit dem 7. Jahrhundert und wurde von dem damaligen Papst Gregor festgelegt. Die 4 Wochen stehen hier für die viertausend Jahre die nach biblischer Chronologie der Zeitraum zwischen Sündenfall und der Geburt Jesu ist.

Aber warum war es den Christen damals so wichtig, diese Adventszeit zu begehen? Warum nicht einfach Weihnachten feiern?  Ich denke es waren diese beiden so entscheidenden Ereignisse in der Weltgeschichte.

 

Der Sündenfall und damit die Trennung zwischen Mensch und Gott und das Versöhnungsangebot Gottes an uns Menschen als er seinen Sohn Mensch werden ließ. Sie haben erkannt, dass es im Kreislauf des Jahres Zeiten geben muss, sich zu besinnen was es bedeutet in diesem Spannungsfeld zwischen Sünde und Erlösung zu stehen. Und um dieser Spannung einen äußerlichen Rahmen zu geben wurde in dieser Zeit bewusst verzichtet – gefastet.

Was ist aus dieser frühkirchlichen Adventszeit geworden?

Eine Nikolaus-Kitsch-Schlemmer-Glühwein-Weihnachtsmarkt-Konsum-Orgie.

Verzweifelt versuchen die Kirchen die Adventssonntage einkaufsfrei zu halten. Hektisch rennen wir durch die Kaufhäuser auf der Suche nach Geschenken, die dann nach Weihnachten wieder umgetauscht werden können. Ein Glühweinfest jagt das andere, die Weihnachtsmärkte laufen sich gegenseitig in Größe und Attraktionen den Rang ab. Ein Nachbar überbietet den anderen mit Lichterorgien an und ums Haus. In den Betrieben muss vor Weihnachten noch möglichst das Geschäft des Jahres abgewickelt werden und Weihnachtsfeiern enden mit einem ordentlichen „Kater“ am nächsten Morgen.

Da kommt aus China ein kleines unsichtbares Virus und macht uns unsere tolle Adventszeit kaputt.

Ich weiß, das war vielleicht etwas übertrieben, oder vielleicht doch nicht. Auch mit dem Virus macht man keinen Spaß, dazu ist die aktuelle Lage zu ernst.

Und ganz ehrlich, ich mag die Adventszeit auch, wenn am Rathaus der Christbaum steht und die Kerzen daran im Dunkeln leuchten.

 

Wenn zuhause in den Fenstern ein Lichterbogen steht und einladend leuchtet. Wenn die Wohnung dezent geschmückt ist und ein wenig die triste November und Dezemberstimmung hebt. Wenn wir im Gottesdienst Advents- und Weihnachtslieder singen und am Adventsgesteck die Kerzen brennen. Wenn im Kaminofen das Feuer brennt und knistert und er wohlige 26°C im Wohnzimmer erzeugt. Das alles macht heute in und um uns den Advent aus und wir können es genießen. Und trotzdem finde ich es immer wieder gerade in dieser Adventswohlfühlzone wichtig den Blick zu erheben um nüchtern zu erkennen dass wir in einer Welt voll Schuld und Sünde, voll Krieg, Leid und Krankheit leben.

Aber, und das ist ganz wichtig, auch zu sehen und zu erkennen und uns darüber freuen weil sich unser Erlöser uns genaht hat.

„Seht auf und erhebt Eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“  Lukas 21, 28

 

  • Lied

EG 8, 1-3  / Es kommt ein Schiff geladen

  • Abkündigungen
  • Gebet und Vater unser

Vater im Himmel,

du siehst und kennst uns.

Du weißt wie es uns gerade geht und siehst ganz tief in unser Herz hinein. Lass in uns gerade in dieser Zeit deinen Advent ganz neu bewusst werden.

Du weißt um die Pandemie und ihre Auswirkungen auf unser tägliches Leben. Du weißt um Krankheit und Tod die mit ihr einhergehen. Du weißt um die Einsamkeit, die sie mit sich bringt. Sei bei all denen die krank sind, stärke und heile Du.

Du weißt um die Menschen in Pflegeheimen und Kliniken, lass sie deine Nähe spüren. Tröste du die Trauernden. Wir denken an alle, die in dieser Zeit ganz besonders belastet sind, an Pflegerinnen und Pfleger, an Ärztinnen und Ärzte. An alle die in den Gesundheitsämtern ihren Dienst tun. Gib den Verantwortlichen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik Weisheit und Verstand die richtigen Entscheidungen zu treffen. Alles das legen wir in Deine Hände und alles was wir nicht in Worte fassen können legen wir in dem Gebet vor dich welches uns dein Sohn gelehrt hat.

 

Vater unser im Himmel !

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme,

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich

und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  

Amen.             

  • Segen

Geht in diese Nacht und diese Adventszeit unter dem Segen Gottes

Der Herr segne und behüte Dich

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir Frieden

 


 

Adventsandacht am: 16.12.2020

Advent im AT oder  Warten auf den (leidenden) Messias

 

Lied zum Eingang / instrumental

EG 11 / Wie soll ich dich empfangen

  • Begrüßung

Herzlich willkommen zu unserer Adventsandacht heute Abend.

Musik trifft Wort ist das Motto dieser Abende.

So soll uns Musik, das Wort Gottes und einige Gedanken dazu anregen uns ganz bewusst mit dem Thema Advent zu beschäftigen. Seien Sie dazu herzlich eingeladen.

Wir feiern diese Andacht im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.

  • Psalmgebet

Psalm 126 / 750

  • Lied

EG 30, 1-3 / Es ist ein Ros entsprungen

  • Andacht

Ja, wir haben sie schon oft gehört, die bekannten Bibelstellen aus dem AT die auf den Messias hinweisen.

Sacharia 9,9
„Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin.“

Oder

Micha 5, 1
„Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.“

Interessant wird es da, wo sich diese prophetischen Bibelstellen etwas unterscheiden. Im Talmud, der wichtigsten jüdischen theologischen Schrift nach den Schriften des Alten Testamentes, unterscheiden die jüdischen Gelehrten zwischen zwei Messiassen.

  1. Der Maschiach Ben David (=der herrschende  Messias)
  2. Der Maschiach Ben Joseph (=der leidende Messias)

Erst im Zusammenhang mit den neutestamentlichen Schriften wird klar, dass es sich nicht um 2 Messiasse handelt, sondern um einen Messias, der in 2 Phasen erscheint.

Der Messias muss zuerst leiden und dann in Herrlichkeit herrschen. Und so können wir heute die Geburt Jesu vor 2000 Jahren einordnen in die Geschichte des leidenden Messias. Gehofft haben damals die Menschen in Israel natürlich auf den herrschenden Messias. Unterdrückt und ausgebeutet durch die römische Besatzungsmacht war es wohl die Hoffnung, die ihnen Kraft und Durchhaltevermögen gab.

Der Advent des jüdischen Volkes, das Warten auf die Ankunft des Messias, zieht sich durch die gesamte Zeit des AT.

Vom 1. Buch Mose bis zum Propheten Maleachi wird der kommende Erlöser prophezeit und erwartet.

Direkt nach dem Sündenfall spricht Gott zur Schlange 1. Mose 3, 15:

„Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten und du wirst ihn in die Ferse stechen.“

… und Maleachi 3, 1

„Siehe, ich will meinen Boten senden, der vor mir her den Weg bereiten soll. Und bald wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht; und der Engel des Bundes, den ihr begehrt, siehe, er kommt!“

Das ganze AT ist durchzogen von solchen Prophezeiungen auf den Messias.

Kurz innehalten möchte ich bei den bekannten Versen aus Sacharia 9

Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel.

 

Wenn in der Bibel „Siehe“ steht, dann heißt das nicht „guck a mol“, sondern Achtung, Pass auf, sieh genau hin, hör genau hin. Das was jetzt folgt ist absolut wichtig.

Auf drei Perspektiven des Königs möchte uns Sacharia hier dringend aufmerksam machen.

Der persönliche König

DEIN König kommt zu DIR. Das ist nicht irgendein König, wie König Willem-Alexander von den Niederlanden oder Carl – Gustav von Schweden. Dies sind Könige für ein ganzes Volk. Der König den Sacharia meint, ist mein, ist dein persönlicher König und er kommt zu mir, zu dir. Es ist unser Herr Jesus Christus von dem hier Sacharia spricht. Wenn wir die Lebensgeschichte Jesu anschauen, dann werden wir feststellen, dass Jesus ein anderer König ist wie unsere irdischen Könige. Dieser persönliche König klopft an unsere Herzentür und möchte bei uns einziehen.

„Komm, o mein Heiland Jesu Christ, mein Herzens Tür dir offen ist. Ach zieh mit deiner Gnade ein; dein Freundlichkeit auch uns erschein.“ … Sie kennen den 5 Vers vom Lied „Macht hoch die Tür“.

Der gerechte König

Seit wann ist ein König gerecht? Seit wann ist ein König mehr wert als andere Menschen? In unseren Monarchien scheint es so, dass ein König mehr wert ist als das Volk um ihn herum. Das ist nicht gerecht, sondern ungerecht, weil sich das Königtum über andere Menschen erhebt. Weil hier manche Menschen einfach etwas besseres sind oder sein wollen als andere – das ist doch nicht gerecht. Das Verhältnis zwischen dem König Jesus und uns Menschen ist erst mal grundsätzlich anders. Hier geht es um Schöpfer und Geschöpf. Erst mal nicht gleichwertig. Und doch ist dieser Schöpfer in der Person Jesus Christus auf uns zugekommen und hat die Barriere der Sünde weggenommen. Er hat uns Gerechtigkeit gebracht, damit wir vor ihm gerecht sein können. Das einzige was wir tun müssen um gerecht zu werden ist die Erlösungstat Jesu am Kreuz für uns in Anspruch nehmen.

Der helfende König

Hier müssen wir auf unser Leben schauen, auf unsere Vergangenheit. Wo hat uns Gott schon geholfen, wo gab es Situationen in unserem Leben in denen wir die helfende Hand Gottes gespürt haben. Oft ist dies erst in der Rückschau mit einer gewissen zeitlichen Distanz möglich.

Und dann dürfen wir dankbar Gott loben und ihm für seine Hilfe danken. Wie ist das jetzt in deinem, in meinem Leben?

Sind wir im Augenblick auch in einer Situation, die uns belastet, in der wir Angst und Sorge haben? Auch gerade hier möchte uns Jesus helfen.

Manchmal ganz praktisch, manchmal indem wir im Gebet unsere Ängste und Sorgen loswerden können, manchmal in dem er uns Menschen zur Seite stellt, die ein Stück schweren Weg mit uns gehen. Er ruft uns in Psalm 46, 2 zu:

„Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.“

 

Amen

 

  • Lied

EG 13, 1-3 / Tochter Zion

  • Abkündigungen
  • Gebet und Vater unser

Vater im Himmel,

wir haben gesehen wie dein Volk voller Sehnsucht auf den Messias, den Erlöser, den König wartet. Du Herr Jesus möchtest unser ganz persönlicher König sein. Mach unser Herz weit und offen, dass Du einziehen kannst. Du bist gerecht und hast auch uns durch deinen Tod am Kreuz gerecht gemacht, dafür sagen wir ganz herzlichen Dank.

Wir bitten Dich für alle die in Angst und Sorge leben. Lass du sie deine Nähe spüren. Tröste, heile, und helfe wo Menschen darum bitten.
Und alles was uns auf der Seele brennt, legen wir dir mit den Worten hin die du uns gelehrt hast.

 

Vater unser im Himmel !

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme,

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich

und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  

Amen.           

 

  • Segen

Geht in diese Nacht und diese Adventszeit unter dem Segen Gottes

Der Herr segne und behüte Dich

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir Frieden